Who had this crazy idea to cycle Sweden in November?

Cycling from Gothenburg to Stockholm wasn´t that much fun in the end. Suddenly it was November and most of the time it was cold, wet and unpleasant, especially when you´re out the whole day. From Gothenburg I was heading to Jönköping where I had planned to do a travel lecture on Wednesday night. In most of the bigger cities in Sweden as well as in other countries there are so called bike kitchens. I had just found out about them during my stay in Sweden. Bike kitchens are little workshops where you can go to fix your bicycle.They are mostly run by non-profit organisations and are depending on donations or member fees. The workshop is equiped with a lot of different tools and often there is someone who is able to assist you repairing your bike. Exactly at one of those bike kitchens in Jönköping I did my lecture about my 2 year cycling trip. It was a great evening. For me it always feels good doing the talk, inspiring people and sharing my experiences.

I was looking forward to get to Stockholm. Not only because I had never been to Swedens capital before but also because I had planned to do another lecture there. I had contacted ´Cykelcafé le Mond´ and together with the owner Kalle I had set up a date which would give me enough time to cycle to Stockholm. That´s what I thought at least. In the end it didn´t really work out that well. The weather slowed me down and I was running out of time.

Heading east from Jönköping I followed the Astrid Lindgren Leden which led you through lots of beautiful swedish forests on really quiet roads. It was nice as long it was dry or you had at least a dry place to stay the night. It required a lot more planning to see if there are any hosts living along the way, message them and plan ahead for one or two days. I camped sometimes but most of the nights I wanted to make sure that I´m staying indoors. It rained a lot and things were not drying up anymore in this weather. Twice I even woke up to snow in the morning.

When the weather didn´t get any better, I decided to hitchhike a little bit to get closer to Stockholm. Unfortunately it didn´t work out very well. In the end I made it just in time to Gnesta from where I took the train to Stockholm. Usually it is not allowed to take bicycles on the trains in Sweden but luckily in this commuter train you are allowed to. When I arrived I was able to have a quick shower and I made it to the café just in time for my lecture. It ´s different if you need to be somewhere at a specific time. I´m not used to that anymore. When I´m staying with hosts I often tell them that I would get there between 3pm and 6pm or something to stay flexible and not be in rush.

It was good to finally arrive in Stockholm. Even though I love cycling and I can´t get enough of it, I got tired of cycling in this November weather. It was time to be indoors and enjoy the luxury of an warm apartment for a little bit.

Stockholm was a great experience for me. Usually I´m not the city person but I had a really good time in Stockholm! It maybe wasn´t the most beautiful and driest season, but I still made the best out of it. I explored the city, I cycled, went out for a fast morning group ride, met friends, had Sauna, got invited to a 100 year (50+50) birthday party, cooked, relaxed and joined some walking tours in the city. Kalle, the owner of the ´cykelcafé´ had offered me that I could stay in his apartement during my stay in Stockholm which was very kind of him. He loves bicyles just like me and owns a cycle café, so which person would have been better to stay with? In his apartment I was even able to have a shower with my bike which was something I had never done before. But well, there are always new things to try or to explore- Life is an adventure! My bike is much cleaner now but we´ll see how long it lasts.

By the way: On my way to Stockholm I managed to hit 40.000km with my bike peanutbuttercup. It´s the total distance I´ve cycled with this bike. On my Europe trip I hit 10.000km last week. :)  Whoop!

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Mit dem Rad von Göteborg nach Stockholm zu fahren war letztendlich nicht ganz so spaßig. Es war plötzlich November und die meiste Zeit war es kalt, nass und unangenehm, insbesondere wenn man den ganzen Tag draußen ist. Von Göteborg aus ging es nach Jönköping, wo ich am Mittwochabend einen Reisevortrag halten wollte. In den meisten größeren Städten Schwedens sowie auch in anderen Ländern gibt es sogenannte ´Fahrradküchen´. Ich bin eigentlich erst in Schweden darauf aufmerksam geworden. ´Fahrradküchen´ sind kleine Werkstätten, in denen man sein Fahrrad reparieren kann. Sie werden meist von gemeinnützigen Organisationen/ Vereinen betrieben und sind von Spenden oder Mitgliedsbeiträgen abhängig. Die ´Fahrradküche´ ist mit allerhand Werkzeug ausgestattet und oft gibt es jemanden, der einem bei der Reparatur des Fahrrads behilflich sein kann. Genau in einer dieser Fahrradküchen in Jönköping habe ich meinen Vortrag über meine zweijährige Radreise gehalten. Es war ein sehr schöner Abend und es tat gut, wieder ein paar Menschen zu inspirieren und meine Erfahrungen und Abenteuer teilen zu können.

Ich freute mich darauf, in Stockholm anzukommen. Nicht nur, weil ich noch nie in der schwedischen Hauptstadt war, sondern auch, weil ich vorhatte, dort einen weiteren Vortrag zu halten. Ich hatte das ´Cykelcafé le Mond´ kontaktiert. Da Interesse bestand, habe ich zusammen mit dem Besitzer Kalle einen ausreichend fernen Termin vereinbart, sodass ich genügend Zeit haben würde, nach Stockholm zu radeln. So war zumindest der Plan. Schlussendlich hat es nicht ganz so gut geklappt. Durch das Wetter war ich irgendwie langsamer unterwegs und mir lief die Zeit davon.

Von Jönköping aus bin ich nach Osten dem Astrid Lindgren Leden gefolgt, der einen auf sehr ruhigen Straßen durch hübsche schwedische Wälder führte. Ich habe die Landschaft und die Ruhe sehr genossen, jedoch nur solange es trocken war oder man zumindest einen trockenes Plätzchen für die Nacht hatte. Es erforderte allerdings viel mehr Planung – man musste schauen, wo Hosts wohnen, sie kontaktieren und manchmal einen oder zwei Tage im Voraus planen. Ein paar Nächte habe ich gezeltet. Wenn es aber irgendwie möglich war, habe ich es bevorzugt, drinnen zu übernachten. Zweimal lag morgens schon Schnee.

Da das Wetter einfach nicht besser werden wollte, hatte ich beschlossen ein Stück zu trampen, um ein bisschen Zeit zu sparen und näher nach Stockholm zu kommen. Leider hat auch das nicht so super gut geklappt. Am Ende habe ich es gerade noch rechtzeitig nach Gnesta geschafft, von wo aus ich mit dem Zug nach Stockholm gefahren bin. Normalerweise ist es in Schweden nicht erlaubt, Fahrräder in den Zügen mitzunehmen, aber zum Glück gibt es eine Ausnahme für diesen einen Zug in Stockholm. Als ich in Stockholm angekommen war, hatte ich gerade noch Zeit zu duschen und war dann genau rechtzeitig zum Vortrag im Café. Es ist halt schon was anderes, wenn man auf einmal zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort sein muss. Daran bin ich nicht mehr gewöhnt. Wenn ich bei Hosts übernachte, sage ich meistens, dass ich zwischen 15:00 und 18:00 Uhr oder so ankomme, damit ich flexibel bleiben kann und kein Stress aufkommt.

Ich war froh, dass ich endlich in Stockholm angekommen war. Obwohl ich das Radfahren liebe und ich nicht genug davon bekommen kann, hatte ich einfach keine Lust mehr bei diesem Novemberwetter den ganzen Tag draußen zu sein. Es war Zeit, ein paar Tage den Luxus einer warmen Wohnung zu genießen.

Stockholm war toll und ich bin sehr froh, dass ich mich entschlossen hatte hier doch noch einen Stopp einzulegen. Normalerweise bin ich nicht so der Großstadtmensch, aber die Woche in Stockholm habe ich sehr genossen. Es war zwar nicht die schönste und trockenste Jahreszeit, aber ich glaube, ich habe trotzdem das Beste daraus gemacht. Ich bin wie immer auf Erkundungstour gegangen, bin zudem Fahrrad gefahren, habe mich mit alten Bekannten getoffen, habe an einer morgendlichen flotten Radfahrerrunde, die sich zweimal die Woche treffen, teilgenommen, war in der Sauna, durfte Gast bei einer 100 Jahr (50+50) Geburtstagsparty sein, habe gekocht, entspannt und an zwei sogenannten ´Walkingtours´in Stockholm teilgenommen. Kalle, der Besitzer des Cykelcafés, hatte mir angeboten, dass ich während meines Aufenthalts in Stockholm in seiner Wohnung wohnen könne, was super lieb von ihm war. Er liebt Fahrräder genauso wie ich und besitzt das besagte Fahrradcafé. Welche Person wäre also besser als Host in Stockholm gewesen? In seiner Wohnung hatte ich sogar die Möglichkeit, mit meinem Fahrrad zu duschen, was ein ´Erstes Mal´ für mich war. Tja, es gibt halt immer neue Dinge zu entdecken und auszuprobieren – das Leben ist ein Abenteuer. Zudem ist mein Fahrrad jetzt viel sauberer. Mal sehen, wie lange das so bleibt.

Ach übrigens: Auf meinem Weg nach Stockholm habe ich die 40.000km Marke geknackt. Das sind die Gesamtkilometer, die ich mit meinem Rad Peanutbuttercup zurückgelegt habe. Auf meiner Europareise habe ich letzte Woche die 10.000km Marke erreicht. :)  Yay!

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Bicycle Capital of Europe?

Kopenhagen- I made it! The weather during the last two weeks wasn´t very pleasant. I was glad to find some Warmshowerhosts along the way who accepted my last minute requests. This way I was at least able to stay inside over night. To get to Kopenhagen I needed to cross the very impressive Storebælt bridge. It is not allowed to cycle or walk the 18km across the bridge cause it is a motorway. Instead of just taking the train though, I tried to hitchhike. Holding my little sign up saying ´Over bridge´ and with a smile on my face, I was lucky. I was only waiting for five minutes until someone with a van stopped and gave me a ride over to Zealand. A few days later I arrived in Kopenhagen.

I had a good time there. Besides exploring the city I went for my first orienteeing run with my host and I was able to ride his best road bike for 30km back to the city.  I stayed until Monday because my host recommended seeing the bicycle rush hour on a workday in Kopenhagen. What an experience! I don´t regret that I stayed. I´ve never seen so many people cycling to work. The bike paths turn into busy bicyle highways. The average speed people seem to cycle in Kopenhagen is 20-22km/h. You realise how important it is to use the common hand signals when turning or stopping so people know where you´re going.
I think so far Kopenhagen is the most bicycle friendly city I´ve been to in Europe. It was so much fun cycling there. The bike lanes are quite wide and of a  good quality. You have seperate lights for cyclists and even turning lanes on the cycle paths. You also find a network of ´fast cycling routes´ in and around Kopenhagen. They are high standart bike paths with for example a very smooth pavement. It makes it quicker and easier commuting in and out of the city.  I think it´s a great idea for getting more people use the bicycle instead of the car to commute to work.

I left Kopenhagen on October 21 hitchhiking over the next bridge (Øresund bridge) where I wasn´t allowed to cycle on either. This time it took a little bit over an hour to find a ride but I made it. Maybe people were suspicious because it also was a border crossing.  Back in Sweden I received a package from back home. The team of the bike shop ´Zweirad- und Service Kracke´ which is supporting me, had sent a few things I needed. Thanks so much for that!

While all the migrating birds are gathering and flying south, I am heading up North. Cycling along the Kattegattleden from Malmö, I arrived in Gothenburg again on October 27 . On my way I had my very first puncture on my Europe trip. Having this happen after cycling about 10.000km, I can´t really complain. In Gothenburg I was volunteering a second time on the Gothenburg sailing ship. It was very interesting since it´s currently standing in a drying dock to get maintenance work done from the outside. Yesterday I started heading to Stockholm.

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Kopenhagen – Geschafft! Das Wetter in den letzten zwei Wochen war nicht gerade angenehm. Ich war froh, dass ich auf dem Weg ein paar Warmshowerhosts gefunden habe, die auf meine Last-Minute-Anfragen geantwortet haben . Auf diese Weise hatte ich zumindest über Nacht ein Dach über dem Kopf. Um nach Kopenhagen zu gelangen, musste ich die sehr beeindruckende Storebælt-Brücke überqueren. Die 18 km lange Brücke ist eine reine Autobahn, sodass man sie mit dem Fahrrad oder zu Fuß nicht überqueren darf.  Statt einfach den Zug zu nehmen, wollte ich versuchen, zu trampen. Ich habe ein kleines Schild mit der Aufschrift “Over Bridge” hoch gehalten und jeden freundlich angegrinst. Ich hatte Glück. Es hat nur fünf Minuten gedauert, bis jemand mit einem Van angehalten und mich nach Seeland mitgenommen hat. Ein paar Tage später war  ich in Kopenhagen angekommen.

Kopenhagen ist eine tolle Stadt. Während meines Besuchs habe ich, wie sonst auch, die Stadt erkundet und unter anderem mit meinem Host an meinem ersten Orientierungslauf teilgenommen.  Nach dem Lauf durfte ich sein bestes Fahrrad für 30 km zurück in die Stadt fahren; was ein Spaß! Irgendwann werde ich mir definitiv ein ´Roadbike` zulegen:)
Ich hatte beschlossen bis Montag in der Stadt zu bleiben, weil mein Gastgeber meinte, dass es interessant sei, die Kopenhagener Fahrrad rush hour an einem Werktag zu erleben. Ja, da kann ich ihm zustimmen! Ich bereue nicht, dass ich geblieben bin. Ich habe noch nie so viele Leute gesehen, die mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren sind. Die Radwege wurden regelrecht zu Autobahnen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit der Radfahrer in Kopenhagen liegt bei 20-22 km / h. Man realisiert ziemlich schnell, wie wichtig es ist, beim Abbiegen oder Anhalten die bekannten Handzeichen zu verwenden, damit die Leute wissen, wohin man fährt oder was man vor hat.
Ich glaube, bis jetzt ist Kopenhagen die fahrradfreundlichste Stadt in Europa, in der ich gewesen bin. Es hat super viel Spaß gemacht, dort Fahrrad zu fahren. Die Radwege sind recht breit und in guter Qualität. Es gibt separate Ampeln  für Radfahrer und sogar Abbiegespuren auf den Radwegen. In und um Kopenhagen findet man zudem ein Netz von ´schnellen Radwegen´. Dabei handelt es sich um moderne Radwege mit beispielsweise einem sehr glatten Belag. Mit diesen Wegen ist es möglich, schneller und einfacher in und aus der Stadt zu pendeln. Ich denke, es ist eine großartige Idee, um mehr Menschen dazu zu bringen, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren und das Auto stehen zu lassen.

Am 21. Oktober bin ich weiter gefahren. Zuerst einmal ging es per Anhalter über die Øresund Brücke, auf der es ebenfalls nicht erlaubt ist Fahrrad zu fahren. Diesmal dauerte es leider etwas mehr als eine Stunde, bis ich eine Mitfahrgelegenheit gefunden hatte, aber ich habe ja Zeit. Vielleicht waren die Leute ein bisschen  misstrauisch, weil das Überqueren der Brücke  gleichzeitig auch ein Grenzübergang ist. Zurück in Schweden hat bei meinen Warmshowerhosts in Malmö ein Päckchen von Zuhause auf mich gewartet. Das Team des Fahrradladens ´Zweirad- und Service Kracke´, das mich unterstützt, hatte mir ein paar Sachen geschickt, die ich dringend ersetzen musste. Vielen Dank dafür!

Während sich die Zugvögel versammel, um in den Süden zu fliegen, fahre ich nach Norden. Von Malmö aus ging es auf dem Kattegattleden zurück nach Göteborg. Auf dem Weg dorhin hatte ich meinen aller ersten Platten auf meiner Europa Reise; nach knapp 10.000km. Das nenne ich mal eine gute Reifenqualität. In Göteborg habe ich die letzte Woche über ein zweites Mal auf dem Gothenburg Segelschiff ausgeholfen. Es war ziemlich interessant, da es derzeit im Trockendock ist, damit Arbeiten an der Unterseite des Schiffs erledigt werden können. Gester ging es wieder zurück aufs Rad, nun auf dem Weg nach Stockholm.

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