Fiss- childhood memories

While I was visiting ´Oberes Engadin´ I had my second job interview- in a restaurant 3303m above sealevel. Both of my job interviews went very well and in the end I had two positive responses and needed to decide where I want to spend the winter. It was a hard choice since the restaurants and places couldn´t have been more different and I liked both of them. But the decision is made: I´m going to work in the ´Älpli´ in Elm from December till April. Since I will be living there for a few month my door will be open for guest any time. I´m happy to finally be able to give some of the hospitality back, at least for a short amount of time. Just get in touch with me beforehand.

From Pontresina I went down to Scuol and over the ´Pass da Costainas´, a small pass without a proper road, only for hiker and mountainbikes. I talked to some people who said it should be doable with my loaded bike and they were rigth. I only needed to push my bike for a short part on the single trail. My reward was an incredible campspot for the night, my first night where the temperatures dropped below 0 degree. Waking up to a blue sky, crispy air and sunshine, I was motivated to climb up the next two passes that day- Umbrail pass and Stelvio pass. It´s a very long and tough climb but the landscape was insanely beautiful. Stelvio pass is a very popular pass for road cyclists and even though there were lots of motorcyclists, it was good to see that there were almost just as many cyclists heading up the pass. After another stunning campspot, I cycled a little bit along the ´Via Claudia Augusta´ bike trail, went over the Reschenpass, down to Ried. From there I did a little detour including 600m of elevation up to Fiss, a beautiful located village where I had spend most of the summer vacations in my childhood. Returning to this place, reaching the big sign ´Welcome to Fiss´, I suddenly got very emotional. As well I was totally exhausted from the heat and the passes the previous days. I just layed down on the gras, had a sip of water and cryed, but I was happy.

Walking through Fiss, it felt like being back in my second hometown. A couple started chatting with me and it turned out that he, Alois was a local. Straight away I started talking about Fiss, how it changed and asked a few things. In the end Alois and Tina offered that I could stay in their hotel if I like. They were very welcoming, kind and hospitable. After enjoying a warm shower in my room I layed on my bed and almost felt a little out of place. I´m not used to be in hotels. Usually I sleep in my tent or on couches and sit somewhere on the floor, in forests or on fields. And don´t get me wrong- I do love this life I´m living and the simplicity. Sleeping in this room, having a breakfast buffet and being able to use the Sauna was pure luxury. Thanks to Alois and Tina! I stayed for two nights and spontaneously did a lecture for a few poeple in the hotel the next day.

When I left Fiss on Monday, September 7th, I continued to climb up a few more mountain passes. The weather was gorgeous and even though some of the climbs were tough I loved every little piece of it. I cycled over ´Bielerhöhe´, headed west towards Feldkirch and then back east over ´Furkajoch´, ´Hochtannbergpass´ and ´Hahntennjoch´. It was a week with lots of meters of elevation, beautiful landscapes, lots of sun and also great company for a few days. Andy, a warmshower host had spontaneously joined me for the weekend which was great fun. He had been on a one year trip a couple of years ago and it was great sharing some experiences. We did two of the passes together, found great spots to camp and I enjoyed having someone to share a beer with in the evening.

On monday, September 13th I went back to Fiss, cause I was going to do another lecture in the cultural center in the evening. Unfortunately not as many people as expected knew about the event. It still was a great evening. Tuesday I went on a beautiful long hike to ´Rotpleiskopf´ with Alois and Michael, which brought back more memories of the many hikes I had already done in that area. It was an incredible, sunny and perfect day and I was probably the happiest person on the mountain looking at the peaks all around us. This time I was invited to stay with Alois sister. Thank you!!

I don´t want the summer to end! Of course I´m also excited about spending the winter in the alps, but being here, cycling up passes, going for hikes and camping at great spots will for sure be something I´m going to miss in winter.

Before heading back to Switzerland in December I will visit my parents in Germany for 1-2 month. It´s going to be good and my parents are very happy to see me again after ten months.

But before that I will cycle up just a few more passes;)

 

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Während ich im ´Oberen Engadin´ zu Besuch war, hatte ich mein zweites Vorstellungsgespräch – in einem Restaurant 3303m über dem Meeresspiegel. Beide meiner Vorstellungsgespräche verliefen sehr gut und am Ende hatte ich zwei Zusagen und musste mich entscheiden, wo ich den Winter verbringen möchte. Es war keine leichte Entscheidung, da die Restaurants und Orte unterschiedlicher nicht hätten sein können und ich mir beides hätte vorstellen können. Die Entscheidung ist jedoch gefallen: Ich werde von Dezember bis April im ´Älpli´ in Elm arbeiten. Da ich dort einige Monate wohnen werde, wird meine Tür für Gäste immer offen sein. Ich bin sehr froh, endlich einen Teil der Gastfreundschaft zurückgeben zu können, zumindest für kurze Zeit. Schreibt mir einfach vorher, falls ihr in die Richtung kommt.

Von Pontresina aus ging es im Tal entlang bis nach Scuol und über den “Pass da Costainas”, einen kleinen Pass ohne richtige Straße und nur für Wanderer und Mountainbikes. Ich hatte zuvor mit einigen Leuten gesprochen, die mir versicherten, dass der Pass mit meinem beladenen Fahrrad machbar sein würde, und sie hatten Recht. Ich musste mein Fahrrad nur zwei mal für ein kurzes Stück auf dem schmalen Pfad schieben. Die Belohnung war ein unglaublicher Zeltplatz für die Nacht, meine erste Nacht, in der die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fielen.

Als ich mit blauem Himmel, kalter kristallklarer Luft und Sonnenschein aufwachte, war ich mehr als motiviert die nächsten zwei Pässe hochzufahren – den Umbrail-Pass und den Stelvio-Pass. Der „Doppelpass“ zieht sich und war dadurch doch recht anstrengend. Die Landschaft hätte jedoch mal wieder nicht besser sein können. Das Stilfserjoch ist ein sehr beliebter Pass für Rennradfahrer, und obwohl es viele Motorradfahrer gab, war es schön zu sehen, dass mindestens fast genauso viele Radfahrer den Pass hinauf fuhren. Nach einem weiteren atemberaubenden Zeltplatz, bin ich im Tal ein Stück auf dem „Via Claudia Augusta“ Fahrradweg gefahren, über den Reschenpass bis nach Ried. Von dort aus habe ich einen kleinen Umweg inklusive 600 Höhenmetern nach Fiss gemacht, dem wunderschön gelegenen Dorf, wo ich die meisten Sommerurlaube in meiner Kindheit verbracht hatte. Als ich oben im Ort ankam und das große Zeichen “Willkommen in Fiss” sah, wurde ich plötzlich sehr emotional. Hinzu kam, dass ich durch die Hitze und die vielen Pässe die Tage zuvor völlig erschöpft war. Ich habe mich vor dem Schild auf die Wiese gelegt, einen Schluck getrunken und geweint, aber ich war glücklich.

Als ich mit dem Rad eine kleine Runde durch Fiss drehte, fühlte ich mich so, als wenn ich in meinem zweiten Heimatort sein würde. Auf meiner Erkundungstour wurde ich von einem Pärchen angequatscht, wo sich herausstellte, dass der Mann, Alois, Einheimischer war. Sofort habe ich begonnen über Fiss zu sprechen, erwähnte erstaunt, wie es sich verändert hatte und fragte ein paar Dinge. Nach einer Weile sagten Alois und seine Frau Tina, dass sie mich einladen würden, in ihrem Hotel zu übernachten, wenn ich möchte. Die beiden waren super lieb, sehr herzlich und gastfreundlich.

Nachdem ich abends in meinem Zimmer eine warme Dusche genossen hatte, legte ich mich auf mein Bett und fühlte mich tatsächlich etwas fehl am Platz. Ich bin eigentlich nie in Hotels. Normalerweise schlafe ich in meinem Zelt oder auf Sofas und sitze irgendwo auf dem Boden, auf Wiesen oder im Wald. Versteht mich jetzt allerdings nicht falsch- Ich liebe genau dieses Leben und die Einfachheit. Im Hotelzimmer zu schlafen, ein Frühstücksbuffet zu haben und die Sauna nutzen zu können, war purer Luxus für mich. Danke Alois und Tina! Ich durfte eine zweite Nacht bleiben und habe am nächsten Tag noch spontan einen Vortrag für ein paar Leute im Hotel gehalten.

Als ich am Montag, dem 7. September, von Fiss aus aufbrach, ging es weiter mit den Bergpässen. Das Wetter war ein Traum und obwohl einige der Anstiege echt anstrengend waren, habe ich jedes kleine Stück davon genossen. Ich bin zuerst über die Bielerhöhe, nach Westen in Richtung Feldkirch und dann wieder nach Osten über das Furkajoch, den Hochtannbergpass und das Hahntennjoch gefahren. Es war eine Woche mit vielen Höhenmetern, wunderschönen Landschaften, viel Sonne und netter Gesellschaft für ein paar Tage. Andy, ein Warmshower-Gastgeber, war spontan vorbei gekommen, um mich das Wochenende zu begleiten. Es hat Spaß gemacht, mal wieder mit jemanden zusammen zu fahren. Er war vor ein paar Jahren auf einer einjährigen Radreise gewesen, sodass wir eine Menge Gesprächsstoff hatten. Wir sind zwei Pässe zusammen gefahren, haben tolle Plätzchen zum Zelten gefunden und es war schön jemanden zu haben, mit dem man abends ein Bierchen trinken kann.

Am Montag, dem 13. September, ging es zurück nach Fiss, da geplant war, abends für die Öffentlichkeit einen Vortrag im Kulturhaus zu halten. Leider wussten nicht so viele Leute von der Veranstaltung, wie erwartet. Es war jedoch trotzdem ein schöner Abend. Am Dienstag habe ich mit Alois und Michael eine lange traumhafte Wanderung zum Rotpleiskopf gemacht, die Erinnerungen an die vielen Wanderungen weckte, die ich bereits in dieser Gegend gemacht hatte. Es war ein unglaublicher, sonniger und perfekter Tag und ich war wahrscheinlich der glücklichste Mensch auf dem Berg- Gipfel soweit das Auge reicht und ein wunderschönes Panorama. Bei meinem zweiten Besuch in Fiss konnte ich bei Alois Schwester übernachten. Danke!!

Ich möchte gar nicht, dass der Sommer endet! Natürlich freue ich mich auch darauf, den Winter in den Alpen zu erleben, aber hier zu sein, die Bergpässe mit dem Rad hochzufahren, Wanderungen zu machen und tolle Zeltplätze zu finden werden definitiv Dinge sein, die ich während des Winters vermissen werde.

Bevor ich im Dezember in die Schweiz zurückkehre, werde ich meine Eltern für 1-2 Monate in Deutschland besuchen. Das wird bestimmt schön und meine Eltern freuen sich, mich auch endlich mal wiederzusehen.

Aber zuvor werde ich noch ein paar Pässe hoch fahren;)

 

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